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Stand: 07.04.2020

Pressemitteilung

Integration und Hilfe

„Per Speed Dating zum Arbeitsplatz“: Start der Ausbildungsinitiative

Es ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit: Der große Gegensatz zwischen dem Mangel an Arbeitskräften auf der einen Seite, vor allem spürbar in den Bereichen Pflege und Erziehung, auf der anderen Seite die Vielzahl der Menschen, die aus anderen Ländern zu uns kommen. Sie haben oft in Ihrer Heimat eine hervorragende Ausbildung genossen. Waren tätig in Schulen, Kindergärten, als Ärzte, Krankenschwestern und -pfleger, im Handwerk, in der Dienstleistung, im Service und vielem mehr. Diese Potentiale zu finden und zu fördern und mit passgenauer Unterstützung die Integration in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen, das haben sich Caritas, DRK, Diakonie und JJ jetzt zur Aufgabe gemacht.

Anfang Oktober startete die Ausbildungsinitiative mit der Bewohner*innen von Gemeinschaftsunterkünften gezielt auf den Einstieg in die Berufsfelder der Sozialträger vorbereitet werden. Aufgrund ihres Status ist es ihnen nicht möglich, an den obligatorischen Integrations- und Deutschkursen teilzunehmen. Diese Lücke wird jetzt gefüllt. Das Curriculim, das JJ dazu entwickelt hat und durchführen wird, deckt ein breites Spektrum an Themen ab. "Wir freuen uns, für die Sprachkurse der Ausbildungsinitiative unsere Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen und als Anbieter in der Breitenausbildung, die Schulungsreihe mit einem Erste-Hilfe-Kurs bereichern zu dürfen.", ergänzt Sebastian Fischer vom DRK Kreisverband Hochtaunus. Damit sind die bis zu 60 Teilnehmer*innen ausgestattet mit einem grundlegenden Werkzeugkoffer und wichtigen berufsbezogenen Deutschkenntnissen für einen gelungenen Start in die Praxisphase.

Am Ende der 8-wöchigen Schulungsreihe findet, in einer Art "Speed Dating" mit den Verbänden, die Auswahl der zukünftigen Wirkungsfelder statt. Dabei ist offen, ob zunächst als Praktikum, begleitende Helfertätigkeit oder Direkteinstieg in den Beruf. Die Wahl richtet sich nach den Möglichkeiten und Rahmenbedingungen beider Partner. Eben ganz wie bei einem "Matching".

Was so locker klingt, soll genau das Erfolgsrezept hinter dem Konzept sein. "Nur, wenn wir auf die individuellen Potentiale der Menschen schauen, wird es uns gelingen, ihre Talente zu entdecken und zu fördern. Manchmal eben auch ganz unabhängig vom erlernten Beruf, denn die Anforderungen der modernen Arbeitswelt sind so vielfältig, wie die Menschen mit denen wir zusammenarbeiten.", fasst Eugenie Riffel, Vorstand Caritasverband Hochtaunus, die Idee der Kooperationspartner zusammen. Ausgebildete Menschen weiterzubilden, an neue Berufsfelder heranzuführen und sie langfristig in den Arbeitsmarkt zu integrieren, das sehen alle vier Initiatoren nicht nur als Herausforderung. Sie nehmen sich dieser Aufgabe aktiv an. Am Ende winkt für die erfolgreichen Teilnehmer*innen ein fester Ausbildungs- oder Arbeitsvertrag.

Hintergrundinformation:
Seit 2015 ist die Flüchtlingshilfe für die Träger fester Bestandteil der Sozialen Dienste. Sie unterstützen mehr als 2.500 Geflüchtete an verschiedenen Standorten im Hochtaunuskreis mittels Sozialbetreuung sowie Fachberatung beim Integrationsprozess.

Ihre Mitarbeiter*innen sind vor Ort erste Ansprechpartner*innen für die Bewohner*innen. Sie haben auch das Angebot vermittelt. In Friedrichsdorf, Königstein, Kronberg und Oberursel starten Mitte Oktober die ersten Kurse. Ab Ende November wird es dann kleine Ausbildung- und Berufsbörsen in den einzelnen Einrichtungen geben.

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