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Stand: 07.04.2020

Pressemitteilung

Schule

Caritas begrüßt Recht auf Ganztagsbetreuung und fordert Fachkräfte- und Qualitätsoffensive

Der Deutsche Caritasverband begrüßt die Einigung zu einem Rechtsanspruch für Grundschulkinder auf Ganztagsbetreuung. Die nächste Bundesregierung ist jetzt in der Pflicht, Antworten auf drängende Fragen zur Umsetzung zu liefern: Wer wird die Kinder betreuen? Wie und von wem werden diese Fachkräfte ausgebildet? Welche Qualitätsstandards sind für die Ganztagsbetreuung vorgesehen?

"Der Anspruch auf eine Ganztagsbetreuung für Grundschülerinnen und Grundschüler ist ein wichtiger Schritt für mehr Chancengerechtigkeit und Bildungsteilhabe für alle Kinder und Jugendlichen sowie für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf," so Caritas-Präsident Peter Neher. "Es wird jetzt darum gehen, in den kommenden Jahren rund 100.000 zusätzliche Fachkräfte auszubilden, die die Stunden im Hort zu einer pädagogisch wertvollen Zeit machen. Dazu können nicht nur Erzieherinnen und Erzieher und Lehrkräfte beitragen. Wir brauchen eine Gesamtstrategie, die auch etwa durch Umschulung darauf zielt Fachkräfte aus anderen Bereichen zu gewinnen".

Multiprofessionelle Teams

Die Caritas fordert den Einsatz von multiprofessionellen Teams an Schulen - in denen neben Erzieherinnen, Erziehern und Lehrkräften auch Fachkräfte aus anderen Bereichen tätig sind, etwa Physiotherapeuten.  Dieser Perspektivwechsel setzt voraus, dass die Ausbildung von Betreuungskräften erneuert und attraktiver gestaltet wird. Insbesondere die vorherrschende vollzeitschulische Ausbildung ist nicht mehr zeitgemäß.

Der Ausbau der Nachmittagsbetreuung an Schulen muss gemäß festgelegten Qualitätsstandards erfolgen. Beim Ausbau der Kita-Betreuung, für die seit 2013 auch ein Rechtsanspruch besteht, fehlen solche Standards immer noch. Die nächste Bundesregierung muss für beide Bereiche dringend ein Bundesqualitätsgesetz auf den Weg bringen.

 

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