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Stand: 07.04.2020

Pressemitteilung

Ehrung

Caritas würdigt Lorenz Werthmann - Zum 100. Todestag des Caritas-Gründers

"Der Aufbau des Deutschen Caritasverbandes ist eng mit dem Menschen Werthmann verbunden und wäre ohne ihn vermutlich so nicht denkbar gewesen", so Neher.

Erzbischof Stephan Burger betont Relevanz der Caritas für die Kirche

In seiner Predigt am Sonntag (11.4.), im Freiburger Münster, weist der Freiburger Erzbischof Stephan Burger, Vorsitzender der Kommission für caritative Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, auf die grundlegende Bedeutung von Solidarität und Nächstenliebe für die Kirche hin, welche die Grundlage der Arbeit der Caritas sei: "Der Dienst am Nächsten ist gelebtes Evangelium". Schon Lorenz Werthmann habe die Kirche und ihre Caritas in der Verantwortung gesehen, an der Gestaltung des Sozialstaates mitzuwirken und für die Rechte von benachteiligten Menschen einzutreten. Für den Einsatz aller Engagierten bedankte sich der Erzbischof in seiner Predigt: "Dank allen, die in der Vergangenheit dafür Verantwortung getragen haben und die sie heute tragen, die sich heute für Strukturen einer verbandlichen Caritas einsetzen, die Leben für andere ermöglichen und sichern."

Caritas als Dampf in der sozialen Maschine

Unter seinem Leitmotiv "Geht hinaus mit dem Mut, euch im Augenblick der Not in den Strudel zu stürzen!" wollte Lorenz Werthmann die vielfältige katholische soziale Arbeit bündeln und sie politisch wirksam machen. Am 9. November 1897 gründete der in Rom promovierte Theologe und Priester den Deutschen Caritasverband in Köln. Er war zugleich der erste Präsident des Verbandes. "Durch die politischen, theologischen und kirchlichen Debatten seiner Zeit hatte er die Idee eines Sozialverbandes entwickelt. Für ihn war die organisierte Caritas die Sozialbewegung der Kirche mit gesellschaftlicher Sprengkraft", sagt Caritas-Präsident Neher.

Engagement von 1,4 Millionen Haupt- und Ehrenamtlichen

Als mutiger Sozialreformer, unermüdlicher und eigensinniger Streiter für die gute Sache hat der Theologe kluge Visionen entwickelt, um die konkrete Not von Menschen zu lindern. "Stell-vertretend für die Idee Werthmanns stehen heute bundesweit 1,4 Millionen berufliche und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas. Ihr Engagement und ihren Einsatz gilt es besonders zu würdigen", so Neher.

Funktionsfähige soziale Infrastruktur ist entscheidend

Auch heute, 100 Jahre nach Lorenz Werthmanns Tod, bleibt noch vieles zu tun angesichts der aktuellen sozialen Fragen. "Das Vermächtnis Werthmanns unterstreicht, gerade jetzt in der Pandemie, wie entscheidend eine funktionsfähige soziale Infrastruktur für das Wohlergehen der Menschen ist", betont Neher. Die Aufgabe, diese Infrastruktur zu stärken und neue Lösungen zu entwickeln, sei eine Aufgabe, die Lorenz Werthmann dem Caritasverband sozusagen vererbt habe.
"In den kommenden Monaten werden wir verstärkt über gleichwertige Lebensverhältnisse und soziale Gerechtigkeit zu diskutieren haben. Hierfür braucht es im Sinne Werthmanns nicht nur Einsatz, Engagement und Mut, sondern auch die politische Wirksamkeit einer Caritas der Kirche", so Neher.

Lorenz Werthmann
Am 1. Oktober 1858 kam Lorenz Werthmann als Sohn eines Gutsverwalters in Geisenheim im Rheingau zur Welt. Nach dem Abitur in Hadamar, Studium und Priesterweihe in Rom, war er zunächst Sekretär von Bischof Joseph Blum. Nach Blums Tod war er Domkaplan in Frankfurt, bevor ihn der neue Bischof Christian Roos als Sekretär berief. Als Roos Erzbischof von Freiburg wurde, nahm er Werthmann mit nach Freiburg. Werthmann baute als Bischofssekretär in Freiburg die grundlegenden Strukturen des Wohlfahrtsverbandes auf, der bis heute als Dachverband und politische Vertretung der kirchlichen Sozialarbeit besteht. Er war die entscheidende Kraft für die Gründung des Deutschen Caritasverbandes am 9. November 1897 in Köln und war zugleich der erste Präsident des Verbandes. Lorenz Werthmann starb 1921 in Freiburg. Heute ist die Caritas der größte Wohlfahrtsverband in Deutschland.

Veranstaltungen
Am Samstag, 10. April, gedenken die Caritas und das Bistum Limburg des Caritas-Gründers Lorenz Werthmann. Zu dessen 100. Todestag feiert Bischof Georg Bätzing zusammen mit Caritas-Präsident Peter Neher einen Gottesdienst in Geisenheim, der Geburtsstadt Werthmanns. In der Messe werden sechs Engagierte aus der Caritas Einblicke in ihre unterschiedlichen Arbeitsfelder geben. So wird das ehrenamtliche Engagement einer Teamleiterin der Tafel oder das einer Palliativschwester zur Sprache kommen, die gerade unter den Coronabedingungen auf die konkrete Not von Menschen antworten. Sie stehen stellvertretend für bundesweit 1,4 Millionen Haupt- und Ehrenamtliche der Caritas. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von einer Abordnung des Jugendchores am Rheingauer Dom unter der Leitung von Bezirkskantor Florian Brachtendorf. Der Gottesdienst am 10. April ist im Livestream, ab 11 Uhr, sowohl auf der Internetseite des Caritasverbandes für die Diözese Limburg (www.dicv-limburg.de) als auch auf der Seite des Bistums (www.bistumlimburg.de) zu sehen.

Am Sonntag, 11.04.2021, um 10 Uhr, findet aus demselben Anlass ein Gedenkgottesdienst im Freiburger Münster statt, der von Erzbischof Stephan Burger, Diözesan-Caritasdirektor Thomas Herkert und Caritas-Präsident Peter Neher gefeiert wird. Anschließend findet eine Kranzniederlegung an Lorenz Werthmanns Grab auf dem Städtischen Friedhof von Freiburg statt. Der Gottesdienst aus dem Freiburger Münster ist live unter www.ebfr.de/livestream sowie auf der Facebookseite der Deutschen Bischofskonferenz zu sehen.

 

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Vortrag: „Vom Gründer zum Impulsgeber. Zur Wirkung von Lorenz Werthmann."

„Geht hinaus mit dem Mut, euch im Augenblick der Not in den Strudel zu stürzen!“ Vortrag anlässlich der Gedenkveranstaltung 100. Todestag Lorenz Werthmann am 10. April 2021 in Geisenheim.

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