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Stand: 07.04.2020

Pressemitteilung

125 Jahre Caritas

Gesundheitskiosk: Was Gesundheitsminister Lauterbach fordert, ist bei der Caritas bereits Realität

Mit rund 1.000 Gesundheitskiosken will die Bundesregierung eine bessere medizinische Versorgung in sozial benachteiligten Regionen Deutschlands erreichen. Im Essener Stadtteil Altenessen konnten die Caritas-SkF-Essen gGmbH (cse), die Stadt Essen, die AOK Rheinland/Hamburg, der Sport- und Gesundheitszentrum Altenessen e.V. sowie das Ärztenetz Essen Nord-West e.V seit April 2022 bereits reichlich Erfahrungen mit dem Model sammeln. Mittlerweile sechs Gesundheitslotsen begleiten hier chronisch Kranke, belastete Familien, Menschen, die beispielsweise nach einer Flucht neu in Deutschland sind und wenig Kenntnisse vom hiesigen Gesundheitssystem haben. Hilfesuchende werden gezielt und kompetent unterstützt, um in dem Wirrwarr von Antragsstellungen und Kostenübernahmen zurechtzukommen oder einen passenden Facharzttermin zu erhalten: "Unser Ziel ist, dass der Gesundheitskiosk im jeweiligen Stadtteil die erste Anlaufstelle einer integrierten Gesundheits- und Sozialberatung wird", betont Andreas Bierod, Geschäftsführer der cse sowie der Betreibergesellschaft Gesundheit für Essen gGmbH. Hierbei steht das Angebot grundsätzlich allen Bürgerinnen und Bürgern offen. Der Bedarf sei in Altenessen sehr hoch, gerade auch in den Bereichen Familiengesundheit, der Begleitung ärztlich verordneter Therapien, der Prävention und der allgemeinen Gesundheitsförderung. Dafür sind die Mitarbeitenden hervorragend ausgebildet. Sie haben eine medizinische Grundausbildung und akademische Zusatzqualifikationen Community Health oder soziale Arbeit. "Außerdem sind alle unsere Gesundheitslotsen mehrsprachig, um unsere Ratsuchenden auch in ihrer Muttersprache ansprechen zu können; das nimmt viele Hürden" ergänzt Bierod.

Die ersten fünf Monate nach der Eröffnung des Gesundheitskiosk im April 2022 liefen sehr erfolgversprechend: "Wir hatten bereits über 300 Beratungen von über 130 unterschiedlichen Menschen hier", berichtet Vladislav Seifert, Gesundheitslotse und ausgebildet als Community Health Nurse. Das Themenspektrum ist sehr weit: Von Rückenproblemen über Ernährungsfragen wegen eines frisch diagnostizierten Diabetes oder psychische Themen bis zur Kindergesundheit finden Beratungen statt. Dabei werden die Diagnosen und Rezepte der Ärzte übersetzt und besprochen sowie weiterhelfende Organisationen vermittelt oder es wird darauf aufmerksam gemacht, dass zu der einen oder anderen Frage dringend ein Arzt zu kontaktieren sei.

Anbindung an den Wohlfahrtsverband bildet Scharnier zu Sozialberatung und sozialen Angeboten

Eine weitere Stärke der Gesundheitskioske liegt darin, dass die Gesundheitslotsen im Stadtteil sehr eng miteinander vernetzt sind. Der einmal gewonnene Draht zu den Menschen kann genutzt werden und man kann auch bei anderen Problemlagen reagieren, z.B. bei Arbeitslosigkeit, Schulproblemen oder Suchtfragen. "Die Anbindung an einen Wohlfahrtsverband ist daher ein echter Mehrwert", sagt der Essener Caritasdirektor Prof. Dr. Hermans, der auch Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Gesundheit für Essen gGmbH ist. "Darauf sollte beim flächendeckenden Roll-Out in Deutschland unbedingt geachtet werden." Aber auch die fachliche Vernetzung zu anderen Disziplinen im medizinischen Bereich wie Apotheken, Pflegeheime, Hebammen oder Physiotherapeuten sei ein großes Plus der Gesundheitskioske. Präventive Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention würden zudem durch die vielen Angebote der Krankenkassen aufgegriffen und vertieft.

Die Gesundheitskioske in Altenessen und Katernberg werden gemeinsam von der AOK Rheinland/Hamburg und der Stadt Essen finanziert. Die Caritas-SkF-Essen gGmbH (cse), der Sport- und Gesundheitszentrum Altenessen e.V. sowie das Ärztenetz Essen Nord-West e.V. sind die Gesellschafter der Betreibergesellschaft Gesundheit für Essen gGmbH. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) aus Ärzten, Krankenkassen und Experten hat das Projekt drei Jahre lang aus seinem Innovationsfonds gefördert und anschließend allen Gesundheitsministerien der Länder und des Bundes den Aufbau empfohlen.

125 Lösungen für eine bessere Welt:
Innovativ, nachhaltig, passgenau und lösungsorientiert - das ist der Anspruch an unsere "125 Lösungen für eine bessere Welt", um den sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen. Wir zeigen unter dem Motto #DasMachenWirGemeinsam eine Auswahl aus unseren Angeboten und Projekten in zehn Themenfeldern. Weitere Informationen unter: www.caritas.de/125-loesungen

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